Hausbau

Einleitung

"Wenn man nicht weiß, welchen Hafen man ansteuert, ist kein Wind günstig." 

Dieses Zitat von Seneca d.J. passt wunderbar zum Thema Hausbau / Hauskauf / Eigenheimerwerb. Denn der Eigenheimerwerb ist eine der komplexesten und folgenreichsten Entscheidungen im Leben. 
Und es ist genau das: Eine Entscheidung! Wir haben jahrelang in München gewohnt und gearbeitet und dort war für uns klar: Wir werden uns dort nie Eigentum leisten können. Also haben wir eine schöne Wohnung gemietet, sind viel ausgegangen, haben gut gegessen usw. - aber auf die Seite gelegt haben wir nicht allzu viel. Als wir dann Eltern wurden, änderte sich unser Fokus, wir verließen München gen Rheinland und plötzlich wurde der Eigenheimerwerb doch Thema. Unsere Ersparnisse (ca. 50.000€) reichten geradeso für die nötigen 10% Eigenkapital. Ein Hausbau frisst unglaublich viel Geld. An allen Ecken und Enden steht jemand und hält die Hand auf. Die Bankberater, mit denen wir Finanzierungsmodelle ausgearbeitet haben, wollten unseren Kreditbetrag immerzu nach unten drücken oder uns einfach von Anfang an gar nicht finanzieren. Rückblickend hätte es definitiv geholfen, die Entscheidung "Ja zum Eigenheim!" schon 5-6 Jahre früher zu treffen, denn so hätten wir allein durch die Wahl der Wohnung einen Betrag von mehreren Zehntausend Euro mehr ansparen können. Natürlich ist "Eigenheim oder nicht" nicht alleine eine Frage des Berufs und des Einkommens. Die Eigenheim-Besitzer Quote ist zumindest in unserem Bekanntenkreis unter Handwerkern deutlich höher als unter Akademikern. Weil die Handwerker durch Eigenleistung und Vitamin B das bisschen mehr an finanziellem Spielraum der meisten Akademiker mehr als kompensieren.

Planung

Ein Haus kann man erst richtig planen, wenn man ein Grundstück dazu hat. Denn das Grundstück legt viele Parameter eines Hauses einfach von Anfang an fest:

  • Wie hoch darf das Haus insgesamt sein? 1 oder 2 Geschosse?
  • Wie breit und wie tief darf das Haus sein?
  • Wo ist die Haustür?
  • Gibt es Platz für eine Doppelgarage oder nicht?
  • Wie ist die Ausrichtung? Wo ist Süden? Da möchte man typischerweise Wohn/Essbereich, Schlafzimmer oder Arbeitszimmer tendenziell lieber nach Norden hin
  • Wie hoch ist das eigene Budget? Kostet das Grundstück 10.000€ sieht die Sache komplett anders aus als wenn das Grundstück mit 250.000€ schon den Großteil des Budgets auffrisst
  • Sollen es Rollladen oder Raffstores sein?
Entscheidet man sich dagegen für eine Bestandsimmobilie, entscheidet oft der finanzielle Rahmen, was man am Bestand alles modernisiert und gegebenenfalls anpasst. Auch hier schränkt einen das Baurecht oder der Denkmalschutz ggf. stark ein. Für uns war die Planung unseres Hauses sehr abstrakt, weil wir beide noch nie in einem Haus gewohnt haben, sondern immer nur in Mietwohnungen. Unsere einzigen Erfahrungen beschränkten sich auf Urlaube in Ferienhäusern und Besuche bei anderen Eigenheimbesitzern, z.B. in der Verwandtschaft. Sich dann vorzustellen, wie der Alltag im Detail so funktioniert, das war für uns teilweise doch recht abstrakt. Deshalb unser Tipp: Ausführlich recherchieren und Leute befragen, die schon eine Weile in einem Haus wohnen: Was habt ihr falsch gemacht? Was hättet ihr gerne anders? Und wie?

Hausbau

Hat man sich dafür entschieden, selbst zu bauen, stellt sich eher früher als später die Frage nach dem Partner, sprich dem Bauunternehmen. Da gibt es klassische Bauunternehmen, die Stein auf Stein bauen, es gibt Fertighaushersteller, es gibt die Möglichkeit, mit einem Architekten zu bauen, jedes Gewerk einzeln zu vergeben und und und. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile und muss zu euch passen. Je mehr ihr euch zutraut, selbst durchzuziehen oder zumindest selbst zu organisieren, desto mehr Geld könnt ihr sparen - desto mehr Risiko geht ihr aber natürlich auch ein. Wir haben "schlüsselfertig" gebaut, wobei dieser Begriff nicht eindeutig definiert ist. Wir mussten dennoch einen Haufen Gewerke selbst organisieren.

Baustelle

Uns haben im Vorfeld viele Kleinigkeiten beschäftigt.
Muss man das Baustellen WC abschließen, damit keine "Fremden" es benutzen?
Völlig egal, im Gegenteil. Wir hatten mal einen LKW Fahrer, der mitten auf die Straße gepinkelt hat, statt eines der herumstehenden Baustellen WCs zu benutzen. Lasst sie ruhig offen, ein Schloss braucht man normalerweise wirklich nicht. Was man aber braucht, ist besonders in den Wintermonaten, eine Sturmsicherung. Die Baustellentoiletten sind sehr leicht und fliegen ab 70 km/h Böen gerne mal durch die Gegend. Das ist nicht besonders schön, wenn sie gut voll sind eine riesige Sauerei. Daher beispielweise an einem Gerüst verschrauben, einen windgeschützten Standort aussuchen o.ä.


Anders sieht es mit dem Baustromkasten aus. Da ist es schon besser, wenn der abgeschlossen ist. Das muss man aber von den Gegebenheiten vor Ort abhängig machen, was man da für ein Gefühl hat. Wir hatten einen sehr alten Baustromkasten mit Schraubsicherungen und da haben eines Morgens ein paar Sicherungen gefehlt. Das ist natürlich richtig mies.
Außerdem wichtig ist der Bauschuttcontainer. Wir empfehlen hier nach Möglichkeit, einen mit Deckel zu verwenden. Der Deckel erhöht die Hemmschwelle extrem, dass andere Leute ihren Müll in eurem Container entsorgen. Außerdem regnet es so nicht rein, was das Gewicht erhöht. Bauschuttcontainer werden typischerweise nach Gewicht oder Volumen abgerechnet. Außerdem sorgt ein Deckel dafür, dass bei Sturm der Müll bleibt, wo er hingehört und nicht quer durch die Gegend fliegt. Als Bauherr hat man auf jeden Fall eine gewisse Verantwortung, die Auswirkungen auf Umwelt und Nachbarn so gering wie möglich zu halten.



...to be continued...



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