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Eigentlich wollten wir keinen Kamin. Die immensen Kosten haben uns schon abgeschreckt. Doch bei einem Urlaub in einem Ferienhaus mit Kamin haben wir uns dann doch noch umentschieden.
Die Firma Isowood hat uns einen LAS (Luft-Abgas-System) Schornstein ins Angebot aufgenommen.
Die eigentliche Brennkammer sollten wir dann extern beauftragen.
Wir sind dann in mehrere Ausstellungen gefahren und haben uns die verschiedenen Systeme angeschaut. Für uns war relativ schnell klar, dass es kein freistehender Ofen werden sollte.
Stattdessen haben wir uns für einen integrierten Ofen von der Firma Romotop, Modell HEAT, entschieden.
Im Laufe der Planung und nach mehreren (kostenpflichtigen!!) Telefonaten mit dem Schornsteinfeger, Rückfragen beim Schornsteinhersteller Tona und beim Kaminbauer, stellte sich sehr kurz vor Erstellung der Bodenplatte dann heraus, dass wir eine zusätzliche Frischluftzufuhr benötigen, weil dem Romotrop die Zulassung zum Betrieb mit dem Schornstein fehlt (auch wenn es nach Aussage quasi aller Beteiligten technisch einwandfrei funktionieren würde. Es fehlt das Papier...).
Die Firma Glatthaar, die für uns im Auftrag von Isowood die Bodenplatte erstellt hat, hat freitags die Änderung für den Einbau einer unterirdischen Frischluftleitung noch angenommen, obwohl montags dann schon die Arbeiten begannen.
Es handelt sich dabei lediglich um ein DN160 KG-Rohr, das unter dem Kaminofen beginnt und außerhalb vom Haus aus der Bodenplatte rauskommt:
Außerdem wichtig zu wissen: Ein Kamin bekommt auch einen Anschluss an den Kanal, so dass eintretendes Regelwasser und vor allem ablaufendes Kondenswasser abfließen kann (Wenn Holz verbrennt, enthält es ja immer noch Restfeuchte, diese Restfeuchte steigt mit dem Abgas auf und kondensiert dann an der Innenseite des Schornsteins und läuft wieder nach unten).
Bei der Hausstellung wurde es dann spannend, ob alles passt:
Der Schornstein besteht aus zwei Teilen und wurde einige Tage vor der eigentlichen Hausstellung per Spedition angeliefert. Das Hausmontage-Team von Isowood um Herrn Krabbe hat den Schornstein dann mit Hilfe des Autokrans durch die Öffnung im Dach und in der Geschossdecke ins Haus gehoben.
Der Schornstein, wo er das Schlafzimmer passiert.
Bei uns wollte der Schornsteinfeger den Kamin auch im offenen Zustand begutachten. Außerdem benötigten wir zusätzlich Stiegen auf dem Dach. So im Nachhinein ist das ganz praktisch, weil der Schornsteinfeger i.d.R. zum Reinigen nicht ins Haus muss, der Dreck bleibt also draußen.
Der Bereich des Kamins wurde vor Einbringung des Estrichs dann von unserem Kaminbauer abgemauert, aber trotzdem mit Estrich aufgefüllt:
Das Zuluftrohr braucht auf der Außenseite des Hauses einen "Schnorchel". Also eine Öffnung, die verhindert, dass Kleintiere wie Mäuse usw. und Wasser reinkommen können. Ich habe da ewig gesucht und
schließlich das passende gefunden.
Ich habe dann das Rohr ausgegraben und zum Ausprobieren mal das Teil draufgesetzt. Passt.
Mit Gitter sieht das dann so aus. Bis zur Fertigstellung der Spritzschutzstreifen hab ich ein Provisorium mit Palette gemacht und das Rohr noch nicht gekürzt.
Der "Schnorchel" Im Spritzschutz/Drainagestreifen an der Hauswand.
Für den Einbau benötigte der Kaminbauer eine ganze Woche.
Die Brennkammer wird rundherum mit Schamottestein eingemauert und anschließend verputzt.
Angrillen ;o)
Ein paar Tage nach der Inbetriebnahme kommt dann noch der Schornsteinfeger zur Endabnahme.
Ihr seht, bis da mal das Feuerchen brennt, sind eine ganze Menge Arbeitsschritte nötig und eine Menge Leute beteiligt. Aber es hat sich aus meiner Sicht definitiv gelohnt und ich würde es wieder tun. Der Kamin ist gerade in der Übergangszeit im Herbst und Winter schön, um kurzfristig etwas Wärme und Behaglichkeit ins Wohnzimmer zu bringen.
Das Haus wird ansonsten mit Bodenheizung und Luft-Wasser-Wärmepumpe geheizt, also mit Strom. Der Kamin dient daher auch ein wenig dazu, bei längerem Stromausfall im Winter nicht erfrieren zu müssen.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch persönlich für die Unterstützung von Frau Jones (40 E-Mails mit Fragen und Antworten!) und die tolle Arbeit von Herrn Jones bedanken! Ich kann Home of Fire bedenkenlos weiterempfehlen!
Hab ich euer Interesse geweckt? Dann besucht doch mal die Homepage unseres Kaminbauers:
Zum Messen der Feuchtigkeit im Brennholz haben wir uns ein Feuchtigkeitsmessgerät zugelegt:
Und für die Sicherheit einen Kohlenmonoxidwarner:
Mehr zum Kohlenmonoxidwarner findest du im
Blogeintrag.
Nachtrag im März 2022: Bei uns war während der Bauphase die Frage, ob wir für den Schornsteinfeger eine Reinigungsklappe auf dem Dachboden bekommen und (deutlich teurer) Stiege auf dem Dach. Aufgrund der zu geringen Höhe unseres Dachbodens (nur ~1,80 m an der höchsten Stelle) war die Lösung mit der Klappe auf dem Dachboden jedoch nicht erlaubt. Es mussten also Stiegen sein. Wir haben uns damals sehr über die Mehrkosten (knapp 1.000 €) geärgert, doch heute sind wir froh. Der Schornsteinfeger klettert einfach auf das Dach, tut seine Arbeit und fertig. Kein Dreck im Haus und auch wenn man nicht zuhause ist, kein Problem. Insgesamt also eine saubere und unkomplizierte Sache.
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